Erinnerungen des Gfr Andreas "Andy" Danner 2001/2002

Gefreiter Andreas "Andy" Danner war von November 2001 bis Mai 2002 auf Hermon Base und Hermon Süd WAPO (Wachposten). Heute lebt er in Wels und macht gerade eine Ausbildung zum Heim - Krankenpfleger. 

Hermon Süd (2.330 m )

Die Crew von Hermon Süd 2001/2002

Dienst auf dem Mount Hermon war immer speziell. Besonders die Wintermonate waren besonders fordernd. 

Brauchwasser - Gewinnung im Winter bedeutet viel Schnee schaufeln und mit Tonnen in den Stützpunkt bringen

In dieses Becken wurde der Schnee gekippt und aufgetaut...

...oft genügte es einfach die Tür zu öffnen und schon hatte man Schnee im Überfluss. 

...und anschließend in den Tank gepumt. 

Alltag am Stützpunkt

Der Alltag auf einem Stützpunkt war geprägt von Routine. Nur durch Disziplin und einer genauen Planung der Abläufe wurde gewährleistet, dass der Auftrag, beobachten und melden, ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Leben in der Abgeschiedenheit auf engstem Raum war nicht immer einfach. Ein ganz wichtiger Punkt um die Motivation zu erhalten, war die Verpflegung. Ein guter Koch am Stützpunkt war schon die halbe Miete. Die "privaten" Bereiche der Soldaten haben sich im neuen Jahrtausend schon wesentlich verändert zu den Anfangsjahren. Etwas Privatsphäre war schon möglich. 

Der wichtigste Mann für die Motivation der Soldaten. Der Stützpunkt - Koch. Immer liebevoll "Cooky" genannt.

Beim Abwasch wurde abgewechselt. 

Da die Stützpunkte am Berg im Winter oft wochenlang nicht erreichbar waren, mussten die Vorratslager dementsprechend gefüllt sein. 

Die Energieversorgung wurde mit Diesel - Aggregaten sichergestellt.  

Trügerische Hütten Idylle - wochenlang eingesperrt zu sein schlägt sich auf die Psyche. 

Eine nicht alltägliche Delikatesse - Hummer mit Petersilien - Kartoffel. 

Für Training und Entspannung stand den Soldaten einen Sauna und ein Fitness-Raum zur Verfügung

Diensteinteilung, Ausbildung an der Waffe, Selbst- und Kameradenhilfe straff organisiert und Stützpunkt Ordnung- und  Reinigung waren fixe Abläufe. 

Beobachten und Melden war der Auftrag. 

Dieser Auftrag wurde 24 Stunden am Tag aufrechterhalten. Tag aus, Tag ein. Jahrzehntelang. Die WAPO Box war der Arbeitsplatz der Wachposten. Sie waren verantwortlich dafür, dass sich niemand unerlaubt dem Stützpunkt nähert und das der zugewiesene Beobachtungsabschnitt niemals aus den Augen gelassen wurde.  

Der Rundumblick von der Box. Auch Patrouillen welche unterwegs waren hielten Verbindung zur Box

Bilder der Kampffahrzeuge und Fluggeräte dienten der Identifizierung bei eventuellen Verstößen gegen das Abkommen. 

Motorisierte- bzw. Fuß- Patrouillen im schwierigen Gelände , im Winter auf Skiern gewährleisteten, dass auch Geländeabschnitte welche von den Stützpunkten nicht eingesehen wurden, ebenfalls kontrolliert wurden. Eine willkommene Abwechslung zum Dienst auf dem Stützpunkt.  

Die große Schneewechte 

5 - 8 m Schnee am Hermon war keine Seltenheit. Im Frühjahr zur Schneeschmelze hatten die Pisten- Bullys und Schneefräsen Hochbetrieb. 

Das Arnah - Tal

Dieses Tal begeisterte durch schroffes Gebirge und üppige Vegetation. Fast vergisst man, dass man in einem Kriegsgebiet ist. 

Gipfelkreuzweihe 2002

Am 26. Mai 2002 wurde das von den Soldaten errichtete Gipfelkreuz feierlich geweiht. 

Hermon Base (2.240 m)

Hermon Base war der Kommandostützpunkt der 1. Kompanie. Von hier aus wurde die 1. Kompanie geführt. 

Hermon Hotel (2.814 m)

Hermon Hotel - Der höchstgelegene ganzjährig besetzte Stützpunkt der Welt. Das Prestige - Projekt des österreichischen Kontingents. Niemand konnte sich vorstellen, dass man einen Stützpunkt in solchen Höhen ganzjährig betreiben kann. Die österreichischen Soldaten bewältigen diese Aufgabe fast 40 Jahre lang. 

Die Versorgungsgruppe im Camp Faouar

So wie jede Kompanie des AUSBATT hatte auch die 1. Kompanie eine Versorgungseinheit im Camp Faouar. 

Recreation 

Die Off Days (4 Tage im Monat) wurden genützt um Land und Leute kennenzulernen. Nordsyrien war ein beliebtes Ausflugsziel. 

Hama und seine berühmten Wasserräder

Weiter geht es nach Palmyra. Die berühmten Tempelanlagen wurden während des Bürgerkriegs vom IS weitgehend zerstört. 

Aleppo - während die Zitadelle von Aleppo weitgehend unbeschädigt blieb wurde die Altstadt während des Bürgerkrieges völlig zerstört. Ein UNESCO Weltkulturerbe - die Altstadt Aleppos einfach dem Erdboden gleichgemacht. 

Damaskus

Die Hauptstadt Syriens war in etwa 60 km von Camp Faouar entfernt und beliebtes Ausflugsziel der Soldaten. Besonders der Souk, aber auch viele andere Sehenswürdigkeiten, guten Essen und der unschlagbar orientalische Flair dieser Stadt zog jeden in seinen Bann. 

Beliebt war auch ein Besuch in einem der Dampfbäder oder einfach entspannen am Pool des Hotels. Die internationalen Hotels hatten alle gute Bars und teilweise Discos. Für Unterhaltung war also gesorgt. 

Ausflug auf die israelische Seite der Golan Höhen

Teile der Golan Höhen sind nach wie vor von Israel annektiert. Auf der Israelischen Seite kann man ein Freiluftmuseum besuchen, dass über diese Besetzung 1967 erzählt. Auf dem Weg zur A- Seite (Israel) Besuch auf den Stützpunkten der 2. Kompanie. Stützpunkt 22 war der einzige Stützpunkt der Österreicher auf der israelischen Seite.